PNF
Die propriozeptive neuromuskuläre Fazilitation (kurz PNF) ist eine physiotherapeutische Behandlungsmethode, welche v.a. in der Neurologie Anwendung findet. Bei uns wird sie außerdem aufgrund ihrer funktionell-physiologischen Grundlage auch in der allgemeinen Physiotherapie angewandt.
Die PNF-Methode wurde in den Jahren von 1946 bis 1951 von dem Neurophysiologen Dr. Kabat und der Physiotherapeutin Margaret Knott in den USA entwickelt. Die Methode baut auf den von Sherrington, Hellebrandt, usw. entdeckten Grundprinzipien der Neurophysiologie auf, jedoch ist sie pragmatisch entwickelt worden und geht weit über wissenschaftlich gesichertes Wissen hinaus.
Bei der PNF- Methode wird u.a. versucht, gestörte Bewegungsabläufe zu normalisieren. Dazu werden die Druck- und Dehnungsrezeptoren im Muskel (Propriozeptoren) aber auch Sehnen und Bindegewebe z.B. durch Druck, Dehnung, Entspannung oder auch Streckung stimuliert. Diese Abläufe werden in genau festgelegten Reihenfolgen durchgeführt. Dadurch kommt es in den Muskeln zu einer vermehrten Reaktion, also z.B. einer vermehrten Muskelkontraktion oder -entspannung.
Sie gehört zu den "Basis-Methoden" der Physiotherapie und zeichnet sich durch komplexe Bewegungsmuster aus, welche grundsätzlich in Diagonalen (sogenannte Pattern) verlaufen.
Wichtig bei der PNF ist die Summation von Reizen, sei es exterozeptiv (taktil, visuell, akustisch) oder propriozeptiv (über Muskel-, Gelenk- und Sehnenrezeptoren), um ein möglichst umfassendes Ergebnis zu erreichen.
Behandlungsziele sind die Muskelspannung zu normalisieren (z.B. Spastizität herabsetzen oder schwache bzw. gelähmte Muskeln aktivieren), Förderung der motorischen Kontrolle, der Mobilität, der dynamischen Stabilität, der Ausdauer, der Kraft sowie der Geschicklichkeit und Koordination.
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