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Das historische Badehaus II in Bad Oeynhausen zählt zu einem der Prachtbadehäuser der deutschen Geschichte...
Es wurde 1885 durch den preußisch-polnischen Architekten Zygmunt Gorgolewski hier im Kurort eröffnet. Ein Architekt, der unter anderem dafür bekannt geworden ist, dass er auch das große Nationaltheater in Lemberg errichtet hat.
Das Badehaus II war ein Badehaus erster Klasse, hier kamen nur die feinsten Kurgäste mit ihrem Rezept in die Solebäder. Es wurde damals im hoch modernen Neorenaissance-Stil errichtet und bot dem kaiserzeitlichen Kurgast die Illusion, dass er wie in ein französisches Palais hineingeht. Den Architekturstil, den hat man von einigen kopiert, von den Königsplätzen in Paris. Auf dem Place des Vosges befinden sich Palais-Bauten, die genau in diesem sogenannten Brique-Pierre-Stil gehalten.
Der Eingang vom Badehaus II ist als antike griechische Tempelfassade dargestellt. Und wie in der Antike finden wir oben im Dreiecksgiebel eine Göttin. Es ist die Hygieia, die personifizierte Gesundheit und Symbolfigur der Stadt Bad Oeynhausen seit 1845. Neben der Göttin sieht man drei Putten. Zwei helfen einem in die Badewanne zu steigen. Warum der kleine Mann baden muss, das sieht man ganz links, da hat er Rollstuhl und Krücken am Ufer stehen lassen.
Auch das ist wiederum ein wichtiges Symbol für die Stadtgeschichte Bad Oeynhausens, denn Bad Oeynhausen war seit 1874 die erste komplett barrierefreie Stadt in Deutschland. Der hochwertige Mosaikfußboden des Badehauses II liefen berühmte Gäste in der Geschichte des Gebäudes. In den zwanziger Jahren kurten hier die UFA-Stars wie „Marika“ Rökk oder der Entdecker Babylons - der Archäologe Robert Koldewey. Aber auch politisch Größen, wie der Sultan von Sansibar oder später der britische General Bernard Montgomery und Prinz Philipp besuchten das Gebäude.
Tja, damals wie heute, ist die schönste Anwendung in Bad Oeynhausen das Thermalsole- bzw. Solebad im Badehaus II. Und auch heute fließen insgesamt 2 Heilquellen direkt ins Gebäude hinein und speisen in unsere tiefen Edelstahlwannen. Und dann kommen Sie in den Genuss eines Bad Oeynhausener Champagner Bades!
Christian Barnbeck, Stadtführer und Projekt-Referent Gesundheit
